Agoraphobie – Wenn der Alltag zur Herausforderung wird
- karolina77253
- 30. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Agoraphobie ist mehr als nur „Angst vor großen Plätzen“. Sie beschreibt eine tiefgreifende Angststörung, bei der Betroffene fürchten, sich an Orte oder in Situationen zu begeben, aus denen eine Flucht schwierig oder peinlich wäre – oder in denen im Falle einer Panikattacke keine Hilfe zur Verfügung stehen könnte.
Einkaufszentren, öffentliche Verkehrsmittel oder große Menschenansammlungen werden zur Belastungsprobe oder sogar ganz gemieden. Die Folge: Ein erheblicher Verlust an Lebensqualität.

Was ist Agoraphobie?
Agoraphobie zählt zu den Angststörungen und tritt häufig in Verbindung mit Panikattacken auf. Dabei fürchten sich Betroffene nicht vor dem Ort selbst, sondern vor den möglichen Konsequenzen – etwa die Kontrolle zu verlieren, sich zu blamieren oder körperliche Symptome zu erleiden. Klassische Situationen, die vermieden werden, sind:
Menschenmengen, z. B. Konzerte oder Einkaufszentren
Alleine unterwegs sein
Reisen mit Bus, Bahn oder Flugzeug
Längere Warteschlangen
Autofahren auf Autobahnen
Im fortgeschrittenen Stadium ziehen sich viele Betroffene völlig zurück und verlassen kaum noch ihr Zuhause.
Ursachen und Auslöser
Die Ursachen sind komplex und individuell verschieden. Häufig spielen folgende Faktoren eine Rolle:
Frühere traumatische Erfahrungen
Stressbelastung oder emotionale Überforderung
Biologische Faktoren, etwa ein Ungleichgewicht von Neurotransmittern
Familiäre Vorbelastung oder gelernte Verhaltensmuster
In vielen Fällen beginnt Agoraphobie schleichend – oft ausgelöst durch eine erste, „unerklärliche“ Panikattacke. Aus Angst vor der Wiederholung wird der ursprünglich harmlose Ort (z. B. ein Supermarkt) künftig gemieden. Dieser Mechanismus kann sich schnell ausweiten und verfestigen.
Symptome und Auswirkungen
Zu den typischen Symptomen gehören:
Herzrasen
Schwindel
Atemnot
Zittern
Hitzewallungen oder Kälteschauer
Gefühl der Ohnmacht oder des Kontrollverlusts
Diese körperlichen Reaktionen sind nicht gefährlich, aber extrem unangenehm – sie verstärken die Angstspirale. Betroffene geraten in einen Zustand ständiger Anspannung und meiden immer mehr Alltagssituationen.
Langfristig können soziale Isolation, depressive Verstimmungen, berufliche Einschränkungen oder Abhängigkeiten von Angehörigen entstehen.
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